Zunächst wird der CO₂-Preis von Brennstoffhändlern oder -produzenten bezahlt. Sie erwerben Emissionszertifikate und geben die Kosten dafür an Zwischenhändler wie Gasanbieter weiter. Diese geben den Preis ebenfalls an ihre Kunden weiter. Wie hoch die CO₂-Kosten und der Emissionsfaktor des Brennstoffs sind, muss in den Brennstoffabrechnung ausgewiesen werden.
CO₂-Steuer schafft Anreize zum Heizungstausch

Bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht Kohlendioxid (CO2) – ein Treibhausgas, das zur globalen Erwärmung beiträgt. Um den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken, führte der Staat 2021 den CO2-Preis ein, der aufgrund der vergleichbaren Auswirkungen weitläufig auch als CO2-Steuer bezeichnet wird. Die Abgabe verteuert fossile Energieträger und soll so zum Handeln motivieren – Gebäude energieeffizient zu sanieren, Heizungen auf erneuerbare Energien umzurüsten und Fahrzeuge mit ressourcenschonenden Antrieben zu wählen. Doch wie hoch ist der CO2-Preis 2025, wer kommt dafür auf und welche Möglichkeiten haben Sie, sich von den Preissteigerungen unabhängig zu machen? Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick.
CO2-Steuer für Erdgas, Heizöl und andere Energieträger
Bei der CO2-Abgabe handelt es sich um einen Preis für Emissionszertifikate. Diese müssen all jene bei der Deutschen Emissionshandelstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) kaufen, die Energieträger wie Kohle, Erdgas, Heizöl oder Flüssiggas in den Verkehr bringen. Versorger geben die Kosten daraufhin an ihre Kunden weiter, die letztlich für die CO2-Steuer aufkommen.
CO2-Preis 2025: Höhe der Abgabe für Kohlendioxid steigt jährlich
Um Ihnen Zeit zum Handeln zu lassen, steigt der CO₂-Preis gestaffelt an. Geplant ist eine jährliche Erhöhung bis 2026, die aufgrund stark gestiegener Energiepreise 2023 einmalig ausgesetzt wurde. Im Jahr 2025 stieg der CO2-Preis nun von 45 auf 55 Euro pro Tonne Kohlendioxid an. Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr zahlt damit 40 bis 55 Euro* mehr als im Jahr 2024 - allein für den Heizenergieverbrauch. Da auch andere Faktoren die Energiepreise beeinflussen, lässt sich die Mehrbelastung jedoch nicht genau vorhersagen.
*(Berechnung nach BAFA Informationsblatt CO2-Faktoren: Erdgas = 0,201 tCO2/MWh; Heizöl = 0,266 tCO2/MWh)
Ab 2027 bestimmt der Markt den CO2-Preis
Bis einschließlich 2025 werden die Emissionszertifikate zu festen Preisen verkauft. Ab 2026 ändert sich das, zunächst allerdings mit Einschränkungen. Denn dann werden die Zertifikate versteigert, wobei eine festgelegte Preisspanne von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2 gilt. Ab 2027 bildet sich der Preis allein auf dem freien Markt. Wie teuer eine Tonne Kohlendioxid und damit die CO2-Steuer ist, wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Dabei ist von folgender Entwicklung auszugehen: Um den Ausstoß von Kohlendioxid weiter zu reduzieren, werden weniger Emissionszertifikate ausgegeben. Durch diese Verknappung wird der Preis ansteigen. Wie hoch, ist aktuell nicht gewiss. Während einige Experten von etwa 70 Euro pro Tonne CO₂ ausgehen, rechnen andere damit, dass der Preis in Kürze sogar den Wert von 300 Euro pro Tonne CO₂ erreichen könnte.
Für Haushalte mit einem Energieverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr hätte das einen immensen Anstieg der Heizkosten zur Folge. Während moderate Schätzungen von 60 bis 80 Euro ausgehen, können die Heizkosten allein durch die CO2-Steuer 2027 auch mit einem Mal um 1.000 bis 1.300 Euro ansteigen*. Der Fall wäre das, wenn der CO2-Preis tatsächlich auf 300 Euro pro Tonne hochschnellen würde.
*(Berechnung nach BAFA Informationsblatt CO2-Faktoren: Erdgas = 0,201 tCO2/MWh; Heizöl = 0,266 tCO2/MWh)
Auswirkung der CO₂-Bepreisung auf verschiedene Energieträger
Neben Heizöl und Erdgas steigen durch die CO₂-Steuer auch die Kosten anderer Energieträger. So verteuert der Staat zum Beispiel Flüssiggas, Fernwärme (bei Erzeugung durch Verbrennung von Öl oder Gas), Benzin (alle Arten), Diesel, Flugbenzin, Kohle (seit 2023), Abfälle (seit 2024). Die folgende Übersicht zeigt, wie hoch die Preisbestandteile im Detail ausfallen.
Hinzu kommt die Mehrwertsteuer, die den CO₂-Preis noch einmal um 19 Prozent steigen lässt. Die Steuer auf die "Steuer" ist zwar vielfach kritisiert, rechtlich aber zulässig. Denn der CO₂-Preis ist keine Steuer im eigentlichen Sinne. Vielmehr gehört er als Umlage zum Produktpreis und ist damit zu versteuern.
Klimageld sollte Mehrbelastung abfedern
Ein von der Ampel-Regierung Klimageld, dass die Mehrbelastung abfedern sollte, dürfte es nun nicht mehr geben. Dafür spricht, dass der Begriff nicht im Koalitionsvertrag vorkommt und auch nicht auf der Tagesordnung der neuen Regierung steht. Friedrich Merz möchte die durch die CO₂-Bepreisung eingenommenen Mittel stattdessen nutzen, um den Strompreis nachhaltig zu senken. Denn das sei ein sinnvolles Mittel, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu steigern.
Mehrkosten regen zum Sparen an
Die Preissteigerungen begünstigen die Wirtschaftlichkeit regenerativer Energiesysteme – wie der Wärmepumpe – und sollen Verbraucher zum Sparen anregen. Denn wer weniger fossile Energien verbraucht, stößt geringere Mengen Treibhausgas aus und zahlt somit weniger für den Ausstoß von Kohlendioxid.
Berechnung der CO2-Steuer
Wie hoch die zusätzliche finanzielle Belastung durch die CO2-Abgabe ist, lässt sich einfach berechnen. Dafür werden die folgenden Angaben benötigt:
- CO2-Emission des genutzten Brennstoffs
- jährlicher Brennstoffverbrauch
- aktueller CO2-Preis
*Gerundete Emissionsfaktoren im Jahr 2023 auf Grundlage der Emissionsberichterstattungsverordnung 2030. Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klima.
- Schritt 1: Brennstoffverbrauch pro Jahr (kWh) x CO2-Emissionsfaktor (kg CO2 / kWh) = CO2-Ausstoß in kg pro Jahr
Nach der Umrechnung in Tonnen (t) muss das Ergebnis mit dem CO2-Preis und der gesetzlichen Mehrwertsteuer multipliziert werden (19 Prozent).
- Schritt 2: CO2-Ausstoß in t pro Jahr x CO2-Preis in Euro / t x 1,19 = CO2-Steuer pro Jahr
Beispielrechnung für eine Gasheizung (Jahresgasverbrauch 20.000 kWh) im Jahr 2025:
- 20.000 kWh x 0,20 kg CO2 / kWh = 4.000 kg CO2 (4 t CO2)
- 4 t CO2 x 55 Euro x 1,19 = 261,80 Euro
Als Besitzer einer Gasheizung mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh müssen Sie 2025 also mit CO₂-Kosten von rund 262 Euro rechnen. Diese fallen zusätzlich zu den regulären Brennstoffkosten an.
Kritikpunkt: Verteilung auf Mieter und Vermieter
Wer zahlt die CO₂-Steuer bei der Vermietung? Diese Frage blieb lange ungeklärt – war das Thema nach der Einführung der Abgabe doch einer der größten Kritikpunkte. Denn das Problem ist, Mieter allein können zwar ihren Verbrauch reduzieren, Sanierungen an Haus und Heizung führen sie in der Regel jedoch nicht durch. Die Wirkung der steuerähnlichen Abgabe bleibt somit also aus. Und das bei über 50 Prozent aller Haushalte in Deutschland.
Gebäudezustand bestimmt Aufteilung der Kosten
Seit dem 01. Januar 2023 gilt das Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz (CO2KostAufG), das Vermieter dazu verpflichtet, sich an den CO2-Kosten zu beteiligen. Wie hoch dieser Anteil ist, hängt vom energetischen Gebäudezustand beziehungsweise von der Höhe des Kohlendioxid-Ausstoßes ab, wie die folgende Tabelle zeigt.
Beispiel: Stößt die Heizung jährlich zwischen 32 und 37 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche aus, teilen sich Mieter und Vermieter die CO2-Kosten zu gleichen Teilen.
Hinweis: Den entsprechenden Verteilungsschlüssel ermitteln Vermieter im Rahmen der jährlichen Heizkostenabrechnung. Er hängt vom eingesetzten Energieträger, dem entsprechenden Heizenergieverbrauch und der beheizten Fläche ab und ist im CO2KostAufG geregelt.
Geringere CO₂-Steuer durch innovative Heiztechnik
Für Unabhängigkeit und sinkende Kosten sorgen innovative Heiztechnologien mit geringer Kohlendioxid-Emission. Dazu zählen innovative Systemlösungen von Viessmann. Bereits der Umstieg auf die Brennwerttechnik kann mit dem Einsatz von Gas-Brennwertthermen, die fossile Energieträger nahezu vollständig ausnutzen, den Verbrauch und damit die CO2-Abgabe reduzieren. Gasbrennwert-Hybridheizungen stellen die nächsthöhere Stufe dar, die vor allem für wenig sanierte Gebäude im Bestand infrage kommen kann. Optimale Hybrid-Lösungen sind die Kombinationen mit Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen. Bei richtiger Planung und Auslegung der Anlage bildet die Gasbrennwerttherme dann nur noch den Spitzenlastkessel. Beim Einsatz zusammen mit der Solarthermie kann diese bei optimaler Auslegung im Sommer die komplette Warmwasserversorgung übernehmen.
Mit Umweltheizung ohne CO₂-Steuer heizen
Den größten Einspareffekt erzielen Verbraucher jedoch mit Wärmepumpen und Holzheizungen. Diese Systeme setzen auf regenerative Energien und sind somit von der CO₂-Besteuerung ausgenommen. Interessant ist dabei die mögliche Förderung, die bis zu 70 Prozent der Kosten des Heizungstauschs abdeckt. Besonders vorteilhaft mit einem hohen Grad an Energieautarkie sind vor allem Komplettlösungen von Viessmann, die neben der Bereitstellung von Warmwasser und Heizwärme auch die Stromerzeugung mit einschließen. Diese Systeme lassen sich auch mieten, zum Beispiel über Viessmann Wärme+Strom.
Tipps zum Energiesparen
Darüber hinaus helfen einfache Energiespartipps dabei, den Verbrauch und damit die CO₂-Abgabe zu reduzieren. Günstig ist es beispielsweise, optimale Raumtemperaturen in den Räumen zu wählen, die Heizung richtig einstellen zu lassen und regelmäßig eine Wartung zu beauftragen. Besonders komfortabel kann dabei ein Wartungsvertrag sein.
Fragen und Antworten zur CO₂-Steuer
Für Brennstoffe aus Holz (Pellets oder Hackschnitzel) fällt die CO₂-Steuer nicht an. Das gilt unter gewissen Voraussetzungen auch für Biogas. Hier sind die Produzenten jedoch dazu verpflichtet, eine nachhaltige Produktion nachzuweisen. Beispiel: Das Biogas wird aus Pflanzen von bestimmten Ackerflächen gewonnen.
Die Einnahmen aus der CO₂-Steuer fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung. Dieser finanziert verschiedene staatliche Vorhaben, wie etwa die Förderung der energetischen Gebäudesanierung und die Transformation von Wärmenetzen.