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Gas als fossiler Brennstoff für die Heizung kurz vorgestellt

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Zusammen mit Öl gehört Gas in Deutschland zu den wichtigsten Primärenergieträgern. Nicht nur die Industrie benötigt viel Gas. Auch bei der Beheizung von Wohngebäuden und Wohnungen ist dieser fossile Brennstoff nicht mehr wegzudenken. Wie wichtig Gas im Wärmesektor ist, zeigen offizielle Statistiken: Demnach gehören Gasheizungen zu den am häufigsten verwendeten Heizsystemen. Etwa zwei Drittel aller Wärmeerzeuger nutzen Gas.

Gas als Antriebsenergie und Ausgangsstoff für Heizungen

Das bekannteste Heizsystem ist in diesem Fall die Gasheizung. Sie verbrennt den Brennstoff und erzeugt so Wärme. Dabei ist sie in der Lage, den Brennstoff nicht nur in gasförmiger Form, sondern auch in flüssiger Form (Flüssiggas) zu verbrennen. Sie ist aber längst nicht die einzige Heizungsart, die Gas als Energielieferant nutzt. Blockheizkraftwerke zum Beispiel verbrennen Gas, um eine Turbine anzutreiben, die wiederum Strom und Wärme erzeugt. Auch Wärmepumpen nutzen wahlweise Strom oder Gas als Antriebsenergie, um einen Verdichter anzutreiben. Eine besondere Heizungsart ist die Brennstoffzellen-Heizung. Auch sie nutzt Gas als Energielieferant, um daraus Wärme und Strom zu gewinnen. Der Clou hierbei ist, dass sie das Gas nicht verbrennt, sondern es chemisch separiert. Der eigentliche Brennstoff ist in diesem Fall nicht das Gas selbst, sondern der daraus reformierte Wasserstoff.

Entstehung und Vorkommen

Anlage zur Verarbeitung des Brennstoffs Gas.

Die Entstehung von Gas, in dem Fall Erdgas, ist der des Erdöls sehr ähnlich. Beide Rohstoffe haben sich vor mehreren Millionen Jahren aus organischen Stoffen gebildet und lagern in teils riesigen Lagerstätten. Das Erdgas selbst ist ein Gemisch aus Methan, Stickstoff und anderen Kohlenwasserstoffen wie Ethan, Propan und Butan. Es lässt sich unter anderem mit Bohrungen aus der Tiefe fördern. Noch vor einigen Jahren wurde das Erdgas als Nebenprodukt bei der Ölförderung meist abgefackelt. Das ist nicht nur reine Ressourcenverschwendung, es belastet auch auf Dauer die Umwelt. Mittlerweile haben Regierungen in den Förderländern Gesetze verabschiedet, die das Abfackeln verbieten.

Da die Urmeere vor Millionen von Jahren einen Großteil unseres Planeten bedeckten, kommt Erdgas in fast allen Regionen der Welt vor. Die größten Reserven hat demnach der Mittlere Osten, gefolgt von Europa und Eurasien. Die Liste der Länder mit der größten Fördermenge führt aber nicht etwa Saudi-Arabien, sondern die Vereinigten Staaten von Amerika an. Auch Deutschland verfügt über Erdgasreserven von circa 123 Milliarden Kubikmeter. Gefördert wird vor allem in Sachsen-Anhalt. Gas lässt sich aber auch regenerativ erzeugen. Das bekannte Biogas wird aus Biomasse wie Mais, Zuckerrüben oder anderen Energiepflanzen in speziell dafür gebauten Anlagen hergestellt.

Reserven und Ressourcen

Geht es um die Frage, ob die Gaslieferung in den kommenden Jahren gewährleistet ist, muss zunächst zwischen Reserven und Ressourcen unterschieden werden. Reserven beziehen sich auf die bereits entdeckten Mengen, während Ressourcen nur Vorkommen meinen, die noch nicht wirtschaftlich nutzbar sind. In einem Bericht des britischen Mineralölkonzerns BP heißt es: Es dauert 55,1 Jahre, bis die Erdgasreserven komplett aufgebraucht sind.

Voraussetzung dafür ist, dass der Verbrauch konstant bleibt. Als Grundlage für diese Berechnung hat das Unternehmen die Zahlen aus dem Jahr 2014 genommen. Demzufolge wurden weltweit knapp 4.000 Milliarden Kubikmeter Gas verbraucht. Im Vergleich zu den bereits verfügbaren Reserven ist der Zahl der wissenschaftlich noch nicht gewinnbaren Ressourcen beachtlich hoch. Der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. geht davon aus, dass die Reichweite von Erdgas bis zu 260 Jahre beträgt.

Die Nutzung von Gas hat sowohl für den Nutzer als auch für die Umwelt viele Vorteile. Aufgrund seines hohen Energiegehalts heizen Anlagenbesitzer äußerst wirtschaftlich – erst recht, wenn der Heizkessel die Brennwerttechnik verwendet. Was diese Technik so besonders macht, können Sie im Abschnitt Vorteile der Gas-Brennwerttechnik nachlesen. Fest steht, im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen verbrennt Gas sehr sauber. Es stößt weniger CO₂ als etwa Erdöl aus und produziert kaum Schadstoffe wie Stickoxiden oder Schwefeldioxid. Die Umwelt wird auf diese Weise entlastet.

Auch die Industrie setzt auf diesen Brennstoff. Vor allem bei der Stromerzeugung spielt Gas eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken lassen sich Erdgaskraftwerke flexibel hoch- und herunterfahren. Sie kommen daher häufig zum Einsatz, um Spitzenlasten schnell und sicher auszugleichen. Ein weiterer Vorteil ist das sehr gut ausgebaute Verteilungsnetz.

Vorteile der Gasnutzung

MatriX-Gas-Brenner

Gasumstellung und Brennwert

Aktuell erfolgt im Nordwesten Deutschland eine Umstellung von L-auf H-Gas. Die Kosten hierfür trägt das Gasversorgungsunternehmen bzw. die Bundesnetzagentur. Besitzer einer Gasheizung müssen lediglich alle Schreiben, Hinweise und Termine beachten, die sie von ihrem Energieversorger erhalten. Ziel der Umstellung ist einerseits die Gewährleistung der Versorgung und andererseits die Vereinheitlichung der Gasart. Denn der Brennwert, also der Energiegehalt, bei Gas ist nicht immer gleichbleibend. So liegt er bei L-Gas zwischen acht und zehn Kilowattstunden pro Kubikmeter. Bei H-Gas sind es bereits zehn bis zwölf Kilowattstunden pro Kubikmeter. Wer den Brennwert des gekauften Gases herausfinden möchte, kann einen Blick auf die Gasrechnung werfen. Darin ist er meist vermerkt. Falls nicht, lohnt sich eine Anfrage beim Gasversorger.

Wer bereits einen Viessmann Brennwertkessel mit der intelligenten Lambda Pro Control besitzt, ist von der Umstellung nicht betroffen. Denn die Verbrennungsregelung passt sich der Gasbeschaffenheit automatisch an und kann das energiereiche H-Gas problemlos verbrennen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Seite zur Gasumstellung.

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