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Heizen mit Holz: Das sollten Sie wissen

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(Bild: © Krasula / Shutterstock.com)

Wer sich mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wünscht und Heizkosten sparen möchte, sollte auf regenerative Wärmeerzeuger setzen. Das Heizen mit Holz ist dabei nur eine Alternative zur Gasheizung und zur Ölheizung. Besonders bei lokalem Bezug des Brennstoffs und dem Einsatz moderner Technik bietet es Vorteile. Aber hat das Heizen mit Holz Zukunft, worauf kommt es dabei an und mit welchen Kosten ist zu rechnen? Wir geben Ihnen einen Überblick.

Technische Möglichkeiten, Holz als Wärmequelle zu nutzen

Wer mit Holz heizen möchte, hat grundsätzlich die Wahl zwischen Wärmeerzeugern zur Einzelraumaufstellung und Zentralheizkesseln. Holzheizungen zur Raumaufstellung wie Öfen und Kamine heizen in erster Linie den Aufstellraum. Mit einer sogenannten Wassertasche ist aber auch der Anschluss an das Zentralheizungssystem des Hauses möglich, um einen anderen Wärmeerzeuger zu entlasten. Zentrale Lösungen versorgen das gesamte Gebäude mit Wärme und übernehmen darüber hinaus die Bereitung von Warmwasser. Je nach verwendetem Brennstoff lassen sich vier Arten der sogenannten Festbrennstoffkessel unterscheiden:

  • Pelletkessel
  • Scheitholzkessel
  • Holzhackschnitzelkessel
  • Kombikessel

Kommt ein zentraler Festbrennstoffkessel infrage, sollte ein Pufferspeicher eingeplant werden. In diesem kann nicht benötigte Wärme zwischengespeichert werden. Dadurch kann die Holzheizung konstant bei höherer Leistung und damit effizienter laufen. Ohne Speicher muss die Heizung aufgrund des schwankenden Wärmebedarfs im Haus häufiger takten. Das wirkt sich negativ auf die Effizienz und die Lebensdauer einzelner Bestandteile aus. Was bei der Planung einer Holzheizung außerdem zu beachten ist und welche Technik zum Heizen mit Holz am besten zu den örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen passt, erfahren Sie von einem fachkundigen Installateur. 

Wie nachhaltig ist das Heizen mit Holz?

Das Heizen mit Holz gilt als nachhaltig. Das liegt unter anderem daran, dass es sich um einen regenerativen Brennstoff handelt. Im Gegensatz zu Öl, Gas und Kohle wächst er nach. Zudem wird die Wärmegewinnung als CO2-neutral bezeichnet. Der Grund: Bei der Verbrennung von Holz wird zwar CO2 freigesetzt, aber nur so viel, wie der Baum während des Wachstums aus der Atmosphäre aufgenommen hat.

Der CO2-Kreislauf beim Heizen mit Holz

Durch Photosynthese speichern Bäume die Energie des Sonnenlichts in Form von Biomasse. Das für diesen biochemischen Prozess benötigte Kohlendioxid (CO2) holen sich diese direkt aus der Atmosphäre. Während die Bäume den Kohlenstoff (C) für das Wachstum nutzen, setzen sie Sauerstoff (O2) frei.

Nicht nur der CO2-Ausstoß einer Holzheizung ist von Bedeutung

Grundsätzlich ist nicht nur der CO2-Ausstoß zu berücksichtigen. Anders als beispielsweise bei Wärmepumpen oder Solarthermie ist die Wärmegewinnung aus Biomasse an einen Verbrennungsprozess gekoppelt. Dabei entsteht neben CO2 unter anderem auch Feinstaub. Die Menge lässt sich jedoch durch entsprechende Technik zum Heizen mit Holz, richtige Handhabung sowie optimale Beschaffenheit des Brennstoffs deutlich reduzieren.

Vitoligno 300-C

Moderne Heiztechnik reduziert die Emission

Wer sein Haus mit Holz heizen möchte, sollte auf moderne Technik setzen. Denn diese gewährleistet niedrige Emissionswerte. Viessmann Vitoligno Holzheizungen erfüllen aufgrund innovativer Verbrennungstechnologie beispielsweise alle Anforderungen der ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes – kurz 1. BImSchV. Insbesondere bei Pelletheizungen ist außerdem hervorzuheben, dass Bedienungsfehler nahezu ausgeschlossen sind. Die richtige Menge an Pellets wird automatisch in die Brennkammer transportiert und verbrennt unter kontrollierten Bedingungen. Zudem sind die kleinen Holzpresslinge genormt und haben einen geringen Wassergehalt. Ist dieser zu hoch, verbrennt das Holz nicht effizient. Darüber hinaus kann es zu einer höheren Emission kommen.

Ist die Installation eines Kaminofens geplant, sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnete Modelle zu empfehlen. Diese verfügen über Staubfilter sowie eine automatisierte Luftregelung. Letztere trägt dazu bei, Bedienfehler zu vermeiden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich Staubabscheider und Filter nachzurüsten.   

Der Holzbrennstoff sollte regional sein

Die Möglichkeit der regionalen Brennstoffbeschaffung gehört zu den Vorteilen beim Heizen mit Holz. Denn dies unterstützt nicht nur die heimische Forstwirtschaft und die holzverarbeitende Industrie, welche bei der Produktion anfallende Holzreste sinnvoll verwerten kann. Der regionale Bezug von Scheitholz, Pellets und Holzhackschnitzeln ermöglicht auch kurze Transportwege. So lässt sich der CO2-Ausstoß weiter reduzieren. Wer bewusst mit Holz heizen möchte, sollte außerdem Bezugsquellen wählen, die auf eine nachhaltige Forstwirtschaft setzen. Das bedeutet, dass den Wäldern immer nur soviel Holz entnommen wird, wie nachwachsen kann.

Hilfreich bei der Beurteilung von Holzbrennstoffen können Siegel sein. Das Label “Holz von hier” kennzeichnet beispielsweise Betriebe, die sich einer nachhaltigen Holzproduktion und -verarbeitung verschrieben haben. Das Holz muss aus FSC- oder PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft stammen. Zudem gibt es Vorgaben für die Länge der Transportwege. Die Rückverfolgbarkeit des Brennstoffs ist über eine produktspezifische ID-Nummer auf der Webseite des Labelgebers möglich.   

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Holz richtig lagern und verfeuern

Wie bereits erwähnt, ist die Handhabung der Holzheizung sowie die Beschaffenheit des Brennstoffs für einen effizienten und schadstoffarmen Betrieb wichtig. Wer sein Haus mit Holz heizen möchte, sollte deshalb bei Auswahl und Lagerung des Holzbrennstoffs sowie beim manuellen Betrieb ein paar Dinge beachten.

Brennholz sollte ausreichend trocken sein

Beim Heizen mit Holz ist der Feuchtegehalt des Brennstoffs von besonderer Bedeutung. Damit dieser möglichst effizient und sauber verbrennt, sollte er eine maximale Restfeuchte von 25 Prozent bezogen auf das Trockengewicht aufweisen. Dies entspricht den Vorgaben der 1. BImSchV. Da frisch geschlagenes Holz eine Eigenfeuchtigkeit von 50 bis 65 Prozent hat, muss es vor dem Einsatz zunächst ein bis zwei Jahre trocknen. Im Kamin würde dieses gar nicht brennen oder die Effizienz deutlich reduzieren. Denn für die Verdampfung des Wassers wird ein Teil der Verbrennungsenergie benötigt. Mit zunehmendem Wassergehalt sinkt deshalb der Heizwert. In Folge wird zum Heizen mehr Holz benötigt, wodurch Brennstoffkosten und Emission sich erhöhen.

Ob Scheitholz ausreichend trocken ist, lässt sich mit einem Feuchtemessgerät prüfen. Wichtig zu wissen: Die Eigenschaften der Rinde können sich von denen des übrigen Holzes unterscheiden. Um Messfehler zu vermeiden, sollte die Prüfung daher nicht an der Rinde durchgeführt werden.

Vor dem Heizen mit Holz optimale Lagerbedingungen schaffen

Die Lagerbedingungen haben einen großen Einfluss auf die Brennstoffqualität. Bei industriell gefertigten Brennstoffen wie Pellets und Holzbriketts ist diese relativ konstant. Um die Qualität zu wahren, sollten sie an einem trockenen Ort gelagert werden. Das gilt auch für feuerungsfertiges Brennholz, das sich aufgrund des geringen Feuchtegehalts problemlos im Keller lagern lässt. Frische Holzscheite sind zum schnellen Trocknen hingegen möglichst zeitnah zu stapeln. Dabei ist grundsätzlich auf eine ausreichende Luftzirkulation zu achten. Weitere Tipps zur Brennholzlagerung:

  • Paletten schützen das Holz vor Feuchtigkeit von unten
  • Eine Plane oder ein Brennholzunterstand schützt vor Regen und Schnee
  • Der Mindestabstand zur Hauswand sollte zehn Zentimeter betragen
  • Süd- und Westseite des Hauses eignen sich gut zur Holzlagerung

Richtig mit Holz heizen

Wer besonders komfortabel und einfach mit Holz heizen möchten, profitiert wie bereits erwähnt von automatisch betriebenen Holzheizungen. Denn Bedienfehler sind bei diesen unwahrscheinlich. Um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, ist jedoch eine regelmäßige Heizungswartung zu empfehlen. Bei manuell befeuerten Kaminöfen und Holzöfen ist die richtige Handhabung hingegen wichtig, um eine effiziente und schadstoffarme Verbrennung zu gewährleisten. Beim Anzünden und im Heizbetrieb sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Nur professionelle Anzündhilfen wie wachsgetränkte Holzwolle, Anzündkissen- oder Würfel verwenden
  • Zusätzlich etwa fingerdicke Anzündhölzer zum Anfeuern in den Feuerraum legen
  • Für ausreichende Sauerstoffversorgung die Verbrennungsluftzufuhr beim Anzünden voll öffnen
  • Sobald die Holzscheite vollständig brennen, die Luftzufuhr wieder reduzieren
  • Hat sich Grundglut gebildet und sind nur noch kleine Flammen sichtbar, Holzscheite nachlegen
  • Zunächst Glut zusammenschieben, dann Scheite mit der Spaltkante nach unten darauf legen
  • Verbrennungsluftzufuhr wieder öffnen, bis sich das nachgelegte Holz entzündet hat
  • Damit der Raum nicht auskühlt, Luftzufuhr nach dem Erlöschen der Glut schließen

Die Bauart des Ofens beim Anzünden berücksichtigen 

Detaillierte Informationen zur Handhabung der Verbrennungsluftzufuhr sind in der Regel in den Unterlagen des Herstellers zu finden. Grundsätzlich ist beim manuellen Heizen mit Holz auf die Bauart des Ofens oder Kamins zu achten. Diese entscheidet darüber, ob das Anzünden von oben oder von unten erfolgt.

  • Mit Bodenrost – Anzünden von unten: Zwei Schichten Anzündhölzer auf den offenen Rost legen und Anzündhilfe zwischen den unteren Hölzern platzieren. Zwei bis drei dicke Scheite mit der Spaltkante nach unten auf die oberen Anzündhölzer legen und Zündhilfen anfeuern.
  • Ohne Bodenrost – Anzünden von oben: Zwei bis drei Scheite mit der Spaltkante nach oben auf den gereinigten Feuerraumboden legen. Darüber Anzündhölzer schichten. Anzündhilfen zwischen den Zündhölzern platzieren und anzünden.

Durch das Heizen mit Holz Kosten sparen

In Zeiten steigender Kosten für fossile Brennstoffe heißt, mit Holz heizen, auch Kosten sparen. Denn im Gegensatz zu den Öl- und Gaspreisen sind die Preise für Holzpellets, Scheitholz und Holzhackschnitzel relativ gering und stabil geblieben. Dadurch lohnen sich die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten für innovative Techniken, wie sie bei der Pelletheizung zum Einsatz kommen, besonders langfristig. Diese sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass neben dem eigentlichen Wärmeerzeuger auch entsprechende Lager- und Fördertechnik benötigt wird. Wer auf innovative Techniken setzt, kann jedoch beim Heizen mit Holz Kosten durch staatliche Fördermittel sparen.

Holzheizungen werden staatlich gefördert

Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beteiligt sich der Staat an den Kosten für eine neue Holzheizung. Besonders Sanierer profitieren. Sind alle technischen Voraussetzungen erfüllt, liegt der Fördersatz bei 35 Prozent. Für besonders emissionsarme Wärmeerzeuger wie den Viessmann Holzvergaserkessel Vitoligno 200-S und 300-S mit Staubabscheider oder den Vitoligno 300-C Pelletkessel mit Partikelabscheider gibt es noch einmal einen Innovationsbonus Biomasse in Höhe von fünf Prozent. Ist das Heizen mit Holz eine Alternative zur Ölheizung, erhöht sich der Fördersatz durch die Austauschprämie um weitere zehn Prozent. Eine langfristige Planung lohnt sich ebenfalls. Denn wird der Heizungstausch als Maßnahme eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchgeführt, kann auch der sogenannte iSFP-Bonus beantragt werden. Mit diesem lassen sich die förderfähigen Kosten um bis zu 55 Prozent reduzieren.

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