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Wärmepumpe im Neubau: Förderung, Auswahl und Systemstärke

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Bild: © kazoka / Shutterstock.com

Energie- und kosteneffizient mit Umweltwärme heizen – im Neubau sind die Bedingungen dafür optimal. Auch deshalb fällt die Entscheidung bei Neubauprojekten immer häufiger auf die Wärmepumpe. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war dies 2022 bei mehr als der Hälfte aller neuen Wohngebäude der Fall. Aber warum zeigen sie besonders dort ihre Stärken? Welche Modelle kommen infrage und lassen sich mit einer Förderung für Wärmepumpen im Neubau die Kosten reduzieren? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie im Folgenden.

Bedingungen für hohe Effizienz sind optimal

Neubauten haben grundsätzlich gute energetische Werte und einen geringen Wärmebedarf. Das liegt unter anderem an der effektiven Dämmung, durch die nur wenig Wärme verloren geht. In Kombination mit großflächigen Heizkörpern werden zudem nur geringe Vorlauftemperaturen beim Heizen benötigt. Ein Blick auf die Funktion der Wärmepumpe verdeutlicht: Ist die Differenz von Vorlauf- und Temperatur der Umweltenergiequelle klein, muss weniger Energie eingesetzt werden. Dadurch ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe im Neubau meist geringer als im Altbau. Dieser entsteht übrigens vor allem durch den Verdichter, der maßgeblich dazu beiträgt, die Umweltwärme auf ein höheres Niveau anzuheben.

Weitere Vorteile der Wärmepumpe im Neubau

Neubauvorgaben

Der Einbau einer Wärmepumpe trägt zur Erfüllung gesetzlicher Neubauvorgaben bei.

Planung

Die gemeinsame Planung von Neubau und Heizsystem schafft optimale Bedingungen.

Förderung

Für besonders effiziente Neubauten stehen staatliche Fördermittel zur Verfügung.

Verschiedene Faktoren beeinflussen Modellwahl

Welche Wärmepumpe für den Neubau infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Relevant sind unter anderem: 

  • räumliche Gegebenheiten

  • verfügbares Budget 

  • ermittelter Wärmebedarf

Wie viel Platz ist im Neubau für die Wärmepumpe?  

Ein entscheidendes Kriterium ist der Platzbedarf. Da die Planung einer Wärmepumpe im Neubau schon vor dem eigentlichen Baustart erfolgen kann, lässt sich der benötigte Raum im Gebäude gut berücksichtigen. Die Fläche des Grundstücks ist trotzdem meist begrenzt. Auch die örtlichen Gegebenheiten lassen sich kaum beeinflussen. Das spielt sowohl bei Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen) als auch bei Luft-Wasser-Wärmepumpen (Luftwärmepumpen) eine Rolle.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Hier ist die Lautstärke der Wärmepumpe beziehungsweise der Außeneinheit relevant. Die Geräuschentwicklung ist dank fortschrittlicher Technologien wie Viessmann Super Silent zwar gering, dennoch gibt es gesetzliche Vorgaben. Der Aufstellort der Wärmepumpe ist beispielsweise so zu wählen, dass ein Mindestabstand von drei Metern zum Nachbargrundstück eingehalten wird.

  • Sole-Wasser-Wärmepumpen: Die Lautstärke ist hier weniger von Bedeutung. Wichtig ist vor allem, ob die Erschließung der Erde als Wärmequelle möglich ist. In der Regel werden dazu Flächenkollektoren oder Sonden in den Boden eingebracht. Während Kollektoren mehr Platz auf dem Grundstück einnehmen, ist bei Sondenbohrungen unter Umständen eine Genehmigung für die Wärmepumpe erforderlich.      

Wie hoch ist das individuelle Budget? 

Die Kosten einer Wärmepumpe hängen stark von der gewählten Umweltenergiequelle ab. Luftwärmepumpen sind im Neubau im Vergleich zu Sole-Wasser-Wärmepumpen weniger aufwendig in der Erschließung und deshalb günstiger. Für sie spricht auch die vergleichsweise schnelle Installationszeit. Im Gegenzug ermöglicht das Erdreich als Energiequelle eine höhere Effizienz im Betrieb. Grund dafür ist der geringere Unterschied zwischen Quelltemperatur und Vorlauf der Heizung. Denn die Bodentemperatur schwankt über das Jahr hinweg weniger als die der Luft. 

Wie hoch ist der Wärmebedarf?  

Vor dem Kauf einer Wärmepumpe steht die umfassende Planung des Heizsystems. Dabei wird auch der Heizwärmebedarf ermittelt. Der in Kilowattstunde pro Jahr berechnete Wert gibt an, welche Energiemenge je Quadratmeter über den Zeitraum eines Jahres zum Heizen aufgebracht werden muss. Das beeinflusst auch die Wahl der Umweltenergiequelle. Aufgrund des höheren Wärmebedarfs bei größeren Gebäuden eignet sich beispielsweise für den Neubau eines Mehrfamilienhauses eine Wärmepumpe, die Erdwärme nutzt. Denn hier fällt die höhere Effizienz stärker ins Gewicht.  

Hinweis: Wie sich Wärmebedarf und Heizlast unterscheiden, erfahren Sie im Artikel “Heizlast – Definition, Einflussfaktoren und Berechnung”.

Indirekte Förderung der Wärmepumpe im Neubau

Anders als bei einer Sanierung ist die direkte Förderung einer Erd- oder Luftwärmepumpe im Neubau derzeit nicht möglich. Über das Programm “Klimafreundlicher Neubau” (297/298) der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) lassen sich die Investitionskosten für den Wärmeerzeuger trotzdem berücksichtigen. Voraussetzung ist, dass es sich um ein besonders energieeffizientes Wohngebäude handelt, das nur wenig CO2-Emissionen ausstößt. Die Wärmepumpe trägt ihren Teil dazu bei. Wichtige Fördervoraussetzungen sind:

  • Das Gebäude muss mindestens die Effizienzhaus-Stufe 40 erreichen.

  • Das Gebäude darf nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden.  

Die Neubauförderung läuft über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und steht in Form von günstigen Darlehen zur Verfügung. Der Antrag zur Förderung einer Wärmepumpe im Neubau wird jedoch nicht dort, sondern über die eigene Hausbank gestellt. Die mögliche Höhe der Kreditsumme hängt von der erreichten Förderstufe ab.

Mehr Unabhängigkeit und Effizienz im System

Etwa 75 Prozent der für die Wärmeerzeugung benötigten Energie bezieht die Wärmepumpe aus der Umgebung – der Luft oder dem Erdreich. Die verbleibende Antriebsenergie stammt in der Regel aus dem öffentlichen Stromnetz. Wird die Wärmepumpe im Neubau mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, lässt sich dieser Anteil und damit die Abhängigkeit von Stromversorgern reduzieren. Denn der Bedarf für den Betrieb wird anteilig mit selbst produziertem Solarstrom gedeckt. Durch die Kombination mit einem Stromspeicher steigt der Eigenverbrauch zusätzlich. Der Speicher stellt auch dann Strom für die Wärmepumpe zur Verfügung, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Energiemanagement steigert mehr als den Komfort

Mit einem Energiemanagementsystem (EMS) lassen sich Energieflüsse innerhalb eines Gebäudes optimal steuern. Apps wie ViCare ermöglichen dabei einen hohen Bedienkomfort. Denn die Systemsteuerung erfolgt einfach per Smartphone oder Tablet. Darüber hinaus sorgt ein durchdachtes EMS auch für eine Steigerung der Gesamteffizienz. Es sammelt Daten zur Erzeugung und zum Verbrauch von Strom und nutzt die dadurch gewonnenen Erkenntnisse, um die Energieflüsse im gesamten System zu optimieren.  


Hinweis: Bei Aufschaltung über die ViCare App gibt Viessmann eine zusätzliche Gewährleistung für Wärmepumpen im Neubau. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite zur “Viessmann Garantie”.  

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