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Zentrale Lüftungsanlage: Funktion, Planung & Verlegung

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Moderne Bauprojekte werden bereits vielfach mit Wohnungslüftungs-Systemen ausgestattet. Zum einen erfordert es eine hohe energetische Dämmung, um die Raumluftfeuchtigkeit möglichst effektiv und sicher zu regulieren. Zum anderen gilt es als Komfortmerkmal für eine wertige Ausstattung der Immobilie.

Die zentralen Lüftungsanlagen von Viessmann arbeiten äußerst energiesparend: Der leistungsstarke Wärmetauscher entzieht bis zu 98 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärme und nutzt sie zur Erwärmung der einströmenden Frischluft. Damit wird das Haushaltsbudget durch einen deutlich geringeren Energiebedarf spürbar entlastet. Außerdem werden die CO₂-Emissionen gesenkt, womit der Einsatz einer zentralen Wohnraumlüftung außerdem die Umwelt entlastet. Was die zentrale Lüftungstechnik noch auszeichnet, erklärt der Abschnitt Vorteile der Wohnraumlüftung.

Die Funktionsweise zentraler Lüftungsanlagen

Der charakteristische Unterschied zwischen einer zentralen und einer dezentralen Lüftungsanlage liegt in ihrer Bauweise. Zentrale Lüftungsanlagen besitzen ein zentrales Lüftungsgerät, welches die Frischluft durch ein Luftverteilsystem an die Räume leitet. Dezentrale Lüftungsgeräte hingegen werden komplett in die Wand angebracht. Von dort aus versorgen sie das Gebäude mit der nötigen Frischluftmenge.

Je nach Bauart unterscheidet sich die Funktionsweise zentraler Lüftungsanlagen

Die zentrale Lüftung lässt sich in drei Gruppen unterteilen:

  • einfache Abluftanlagen
  • kombinierte Ab- und Zuluftanlagen
  • Anlagen mit System zur Wärmerückgewinnung

In ihrer einfachsten Ausstattung wird die verbrauchte Luft mithilfe eines Ventilators aktiv angesaugt und nach außen abgeführt. Die Luftauslässe solcher Anlagen befinden sich meist in den sogenannten Ablufträumen. Dazu gehören Küche, Bad und WC, die im Vergleich zu den Aufenthaltsräumen wie Wohnzimmer oder Arbeitszimmer mehr Feuchtigkeit und Geruchsbelastung haben. Frischluft gelangt hingegen nur passiv über Luftdurchlässe in der Gebäudehülle, Fensterfugen und über Türschlitze ins Haus.

In der Praxis kommen häufig Wohnraumlüftungsanlagen zum Einsatz, die nicht nur die Abluft, sondern auch die Zuluft aktiv ansaugen. Die sogenannten kombinierten Ab- und Zuluftanlagen verfügen über eine Lüftungszentrale und ein Luftverteilsystem. Nicht nur verbrauchte Luft wird aktiv angesaugt und abgeführt. Auch Frischluft gelangt auf aktive Weise ins Haus. Um unerwünschte Partikel aus der Luft sowie Lärm am Eindringen zu verhindern, sind die meisten Anlagen mit Filtern ausgestattet.

Eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung besteht ebenfalls aus einem Lüftungsgerät mit einem Luftverteilsystem. Das Lüftungsgerät besitzt zwei Ventilatoren und einen Wärmetauscher. Mit den beiden Ventilatoren wird sowohl die in das Gebäude strömende als auch die aus dem Gebäude abzuführende Luft gefördert. Auf der einen Seite saugt der sogenannte Außenluft-/Zuluftvolumenstrom frische Luft ins Gebäude an. Auf der anderen Seite transportiert der Abluft-/Fortluftvolumenstrom verbrauchte Luft aus dem Gebäude.

Beide Volumenströme werden im Lüftungsgerät durch einen Wärmetauscher geführt. Darin wird in den kühleren Monaten die Wärme der Abluft auf die Zuluft übertragen. Diese Betriebsweise stellt sicher, dass so wenig wie möglich Wärme mit der Lüftungsanlage aus dem Gebäude gefördert wird. Alle zentralen Lüftungsgeräte der Marke Viessmann arbeiten auf diese Art und Weise. Die Funktionsweise der zentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist somit identisch mit der der zentralen Wohnraumlüftung mit Ab- und Zuluftauslässen. Ob und für welches Objekt sich zentrale Lüftungsgeräte eignen, erklärt der Abschnitt über die kontrollierte Wohnraumlüftung.

Funktionsweise der zentralen Wohnraumlüftung mittels Lüftungsanlage

Eine zentrale Lüftungsanlage planen in Altbau und Neubau

Wollen Hausbesitzer eine zentrale Wohnraumlüftung kaufen, sollten sie sich im Vorfeld umfassend informieren und die Voraussetzungen klären. Die erste Frage einer zentralen Wohnungslüftungsanlage sollte den eigenen Bedarf betreffen. Schließlich dient er als Grundlage für die spätere Investition. Zur besseren Orientierung unterteilt man drei verschiedene Gebäudearten:

  • Altbau
  • sanierter Altbau
  • Neubau

Für die genauere Bedarfsberechnung müssen die Anzahl der Räume und der Bewohner sowie deren Nutzungsverhalten ebenfalls berücksichtigt werden. Unabhängig vom Einsatzbereich sollten Hausbesitzer deshalb die Planung und Durchführung eines Wohnraumlüftungs-Systems immer einem Fachbetrieb überlassen. Denn dieser kann genau abschätzen, wie groß die Lüftungsanlage ausgelegt sein muss, damit sie möglichst effizient arbeitet. Worauf Hausbesitzer und Sanierer bei der Wahl des passenden Lüftungssystems noch achten sollten, lesen Sie im folgenden Abschnitt.

In unsanierten Bestandsbauten gelangt Frischluft passiv über die undichte Gebäudehülle, Türschlitze und über Fensterfugen ins Hausinnere. Der Einsatz einer Lüftungsanlage in solchen Gebäuden ist dennoch sinnvoll, da die Gefahr der Schimmelbildung nach wie vor sehr hoch ist. Eine zentrale Lüftung kommt in unsanierten Altbauten jedoch nur in den seltensten Fällen infrage. Denn diese erfordert einen hohen Planungsaufwand, den zu betreiben es sich hauptsächlich in einer Bau- bzw. Sanierungsphase lohnt. Grundsätzlich gilt festzuhalten: Im Altbau ist der Einsatz einer zentralen Lüftungsanlage möglich, die Installation gestaltet sich aber schwieriger. Denn es ist ein Eingriff in die Bausubstanz erforderlich. Außerdem müssen die Luftleitungen verkleidet werden.

Je nach umgesetzten Sanierungsmaßnahmen haben Altbauten energetisch ähnliche Werte wie Neubauten. Dementsprechend notwendig ist ein passendes Lüftungskonzept. Wenn die Tragweite der Sanierung im Vorfeld abschätzbar ist, können Hausbesitzer für diesen Zweck durchaus eine zentrale Lüftung kaufen. Die Luftleitungen oder auch das komplette Lüftungssystem finden beispielsweise in einer abgehängten Decke oder einem neu verlegten Boden Platz.

Eine zentrale Lüftungsanlage kommt oft in Neubauten zum Einsatz. Die Installation erfolgt dabei schon in der Rohbauphase. Nach Baufertigstellung ist davon nichts mehr zu sehen. Eine zentrale Lüftungsanlage im Neubau sollte daher immer im Vorfeld mitgeplant werden. Für Wohngebäude wird hierfür ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 erstellt. Eine Lüftungsanlage dient dort der Sicherstellung des gesundheitlichen Mindestluftwechsels und dem Bautenschutz. Die meisten Bauherren entscheiden sich während der Bauphase für eine zentrale Lüftungstechnik. Dies ist in der Regel sinnvoll, aber nicht zwangsläufig notwendig. Bei optimaler Planung und Durchführung könnte eine dezentrale Wohnraumlüftung den Neubau ebenfalls effizient mit Frischluft versorgen.

Anlage in Kombination mit einem Wohnungslüftungs-System Vitoair FS

Verlegungsmöglichkeiten des Luftverteilsystems

Zu der Funktionsweise der zentralen Wohnraumlüftung zählt auch die Verlegung der Luftleitungen. Für die Montage stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Die bekanntesten Methoden sind:

  • Verlegung im Fußbodenaufbau
  • Verlegung im Beton
  • Verlegung in einer abgehängten Decke

Diese Verlegungsart kommt häufig bei Neubauten vor. Hier werden flache Luftleitungen zunächst direkt auf den Rohfußboden gelegt, anschließend erfolgt das Aufbringen der Dämmung. Darüber kommt gegebenenfalls die Verlegung einer Fußbodenheizung, bevor der Estrich als letzte Schicht aufgetragen wird. Die Luftleitungen sind danach nicht mehr sichtbar. Nur noch Boden- oder Deckenauslässe zeigen, dass darunter eine Lüftungsanlage installiert ist.

Eine Alternative zur Verlegung der Luftleitungen auf dem Rohfußboden ist die sogenannte Betonverlegung. Hierzu werden in der Regel runde Luftleitungen noch während der Rohbauphase in die Stahleinlage der Decken gelegt. Erst danach wird der Beton eingebracht. Diese Verlegeart eignet sich sowohl für Filigrandecken als auch für Ortbetondecken. Der Vorteil dieser Verlegung ist, dass kein zusätzlicher Fußbodenaufbau erforderlich ist. Jedoch ist im Vorfeld eine genaue Planung mit dem Baustatiker erforderlich.

Je nach Raumhöhe finden Lüftungsanlagen auch in einer abgehängten Decke ausreichend Platz. Hier eignen sich besonders die Deckenflachgeräte Vitovent 200-C und Vitovent 300-C. Die Geräte können direkt an die Decke angebracht werden. Die Luftleitungen zu den einzelnen Räumen werden in die abgehängte Decke integriert, sodass sie auch optisch nicht mehr sichtbar sind.

Welche zentralen Lüftungsanlagen bietet Viessmann?

Eine zentrale Wohnraumlüftung im Gebäude setzt sich aus einem Lüftungsgerät und einem Luftverteilsystem zusammen. Das Luftverteilsystem ist im Fußboden verborgen oder in die Wand integriert. Sichtbar sind lediglich die Luftauslässe. Der Luftaustausch wird vom zentralen Lüftungsgerät selbstständig geregelt. 

Unterschiedliche Lüftungssysteme stehen zur Auswahl

Je nach baulichen Bedingungen und persönlichen Anforderungen kommen unterschiedliche Systeme der zentralen Lüftung infrage. Deckengeräte wie das Vitovent 200-C und das Vitovent 300-C sind so konzipiert, dass sie eine sehr geringe Bauhöhe haben und in eine abgehängte Decke integriert werden können. Ein Wandgerät wie das Vitovent 300-W ist dafür etwas größer dimensioniert und kann einen Luftvolumenstrom von 300 m³/h bis zu 400 m³/h fördern.

Alle zentralen Lüftungsgeräte von Viessmann sind über die beiden ViCare sowie ViGuide Apps steuerbar. Voraussetzung hierfür ist eine regelungstechnische Integration in den jeweiligen Wärmeerzeuger sowie die Konnektivität über eine Vitoconnect Box. Lüftungssystem und Wärmeerzeuger bilden dadurch optisch und technisch eine Haustechnik-Zentraleinheit. Ein Beispiel dafür ist auch das Lüftungsgerät Vitoair FS, das flexibel installiert werden kann: unter der Decke, an der Wand oder liegend auf dem Spitzboden.

Alle System der zentralen Lüftung von Viessmann besitzen eine Wärmerückgewinnung. Damit entziehen sie der Abluft Wärme und übertragen sie anschließend auf die Zuluft. Das erhöht die Effizienz und spart Heizkosten.

20 Prozent Förderung möglich

Wer sich für den Einsatz eines zentralen Lüftungssystems von Viessmann entscheidet, profitiert doppelt: Neben der Heizkosteneinsparung durch Wärmerückgewinnung winken staatliche Fördermittel aus dem Förderprogramm "Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)". Der Fördersatz für entsprechende Anlagentechnik beträgt bis zu 20 Prozent der Investitionskosten. Daneben gibt es auch einige regionale Förderprogramme, die den Einbau einer Wohnungslüftungsanlage finanziell abfedern. Einen ausführlichen Überblick mit allen Eckdaten erhalten Sie im Beitrag zur Förderung für Lüftungsanlagen

Tipp: Mit dem Service des FörderProfi finden Sie schnell heraus, ob Ihr Wunschsystem bzw. Ihr Vorhaben staatlich gefördert wird. Der FörderProfi unterstützt Sie außerdem beim Ausfüllen des Antrags und dem Einreichen der entsprechenden Nachweise.

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Hinweis zur Fördermittelabfrage: Die über die Online-Anfrage veröffentlichten Informationen und Angaben sind mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Fehlerfreiheit und Vollständigkeit der Angaben kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein maßgeblich sind die jeweils gültigen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien - rechtsverbindliche Angaben erhalten Sie bei den jeweils genannten Institutionen. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Ausnahmen können sich aus gesetzlichen Regelungen ergeben wie z.B. für die Einspeisevergütung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz und das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz. Bewilligungen werden im Übrigen ausschließlich im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel von der jeweiligen Bewilligungsstelle erteilt.

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