Propan-Wärmepumpe: Effizient heizen mit Kältemittel R290

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Propan-Wärmepumpen funktionieren grundsätzlich wie Umweltheizungen, die synthetische Kältemittel nutzen. Gegenüber diesen haben sie aber entscheidende Vorteile. Welche das sind, was bei der Aufstellung wichtig ist und wie sich das Kältemittel Propan auf den Preis der Wärmepumpe auswirkt, erfahren Sie im Folgenden.  

Wichtige Fakten auf einen Blick: 

  • Das in der Natur vorkommende Gas Propan kommt in modernen Wärmepumpen als Medium zur Wärmeübertragung zum Einsatz. 
  • Als Kältemittel R290 bietet Propan ein geringes Treibhauspotenzial und gilt damit im Vergleich zu synthetischen Kältemitteln als besonders zukunftsfähig. 
  • Wärmepumpen, die R290 als Kältemittel nutzen, erreichen Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad Ceslsius und eignen sich damit ideal für die Heizungsmodernisierung. 
  • Propan ist ein entflammbares Gas, aufgrund der besonderen Sicherheitsvorkehrungen für Technik und Installation aber als Kältemittel für Wärmepumpen keine Gefahr. 
  • Für Propan-Wärmepumpen gibt es aktuell noch besonderes günstige Förderkonditionen. 

Herkunft, Eigenschaften und Nutzung von Propan

Propan (C3H8) ist ein in der Natur vorkommendes, farb- und geruchloses Gas, das aus Erdgas oder bei der Raffination von Erdöl gewonnen wird. Als Flüssiggas lässt es sich unter geringem Druck verflüssigen und gut speichern. Dies macht es vielseitig einsetzbar, beispielsweise als Brennstoff zum Kochen, Heizen oder Grillen. Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften und seiner geringen Umweltauswirkungen hat es in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere als Kältemittel R290 in modernen Wärmepumpen. 

Propan als Medium zur Wärmeübertragung

Sogenannte R290-Wärmepumpen nutzen Propan als Kältemittel. Als solches dient es der Wärmeübertragung: Es nimmt Wärme aus der Umgebung auf, verdampft dabei und erwärmt sich durch Kompression weiter. Die Wärmeenergie gibt es schließlich an den Heizkreislauf ab, wodurch es abkühlt, sich verflüssigt und wieder zur Wärmeaufnahme bereitsteht.

Tipp: Wie der Kältemittelkreislauf im Detail funktioniert, erfahren Sie im Ratgeber zur Funktion der Wärmepumpe.    

Klassische Kältemittel und Vorschriften

Als Kältemittel wurden lange Zeit fluorierte Kohlenwasserstoffe (sogenannte F-Gase) eingesetzt, etwa R134a oder R410A. Es sind synthetische Kältemittel, die heutzutage als klimaschädlich erkannt wurden. Ihre Verknappung ist in der sogenannten F-Gase-Verordnung geregelt (EU-Verordnung Nr. 517/2014 über fluorierte Treibhausgase). Die dort zugrunde gelegten Bestimmungen machen die Verwendung klimaschädlicher Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial teuer und unwirtschaftlich.

Was ist das Global Warming Potential (GWP)?

Das Treibhauspotenzial, (engl. Global Warming Potential, GWP) gibt an, welchen Effekt ein Treibhausgas (z. B. ein Kältemittel) auf das Klima hat. Je höher der Wert, desto schlechter die Auswirkungen. Als Referenzwert dient CO₂ mit einem GWP von 1. Vergleich ausgewählter Kältemittel: 

 R410AR32R290
Herkunftsynthetischsynthetischnatürlich
GWP2.0886753
F-Gase-Verordnungverbotenerlaubterlaubt

GWP100 gemäß Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) AR6

Aufgrund unterschiedlicher Verweildauern von Gasen in der Atmosphäre ist für das GWP auch der betrachtete Zeitraum relevant. Standardmäßig werden GWP-Werte mit einem Zeithorizont von 100 Jahren (GWP100) verwendet. GWP100 beschreibt den Beitrag eines Stoffes zum Treibhauseffekt gemittelt über den Zeitraum von 100 Jahren. Danach hat Propan als Kältemittel für Wärmepumpen einen GWP von 0,02.

Hinweis: Diese Angabe finden Sie beispielsweise auch in Produktunterlagen von Vitocal Wärmepumpen. 

Seit 2025 nur noch Kältemittel mit GWP bis 750

Gemäß F-Gase-Verordnung sind seit Anfang 2025 nur noch Kältemittel mit einem GWP von 750 oder weniger in neuen Wärmepumpen und Klimaanlagen erlaubt. Kältemittel wie R410A sind daher in Neuanlagen nicht mehr zulässig. R32 darf vorerst weiter genutzt werden. Aufgrund des geringen GWP ist Propan als Kältemittel für Wärmepumpen auch zukünftig nicht von Verordnung betroffen.  

Verbot gilt nicht für bestehende Anlagen 

Wer eine Wärmepumpe mit einem herkömmlichen Kältemittel betreibt, muss sich keine Sorgen machen – diese dürfen weiterhin betrieben werden. Auch die nachträgliche Wiederauffüllung im Rahmen einer Wartung ist erlaubt. Von der oben genannten F-Gase-Verordnung betroffen sind lediglich neu produzierte und in Betrieb genommene Anlagen. 

Vorteile von Propan als Kältemittel für Wärmepumpen

Die veränderten Anforderungen auf Grundlage der F-Gase-Verordnung haben R290 zu einem vorteilhaften Kältemittel gemacht. Denn Wärmepumpen, die Propan als Kältemittel nutzen, sind nicht von der Verordnung betroffen. Weitere Vorteile von R290 im Überblick: 

  • Geringer GWP: Propan hat ein geringes Treibhauspotenzial und gilt daher als zukunftsfähiges Kältemittel. 
  • Effizient im Betrieb: Propan-Wärmepumpen überzeugen durch einen hohen Wirkungsgrad und heizen dadurch effizient. 
  • Hohe Vorlauftemperaturen: Auch bei geringen Außentemperaturen ermöglicht R290 hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad Celsius – ideal für die Modernisierung.
  • Verfügbarkeit: Als natürliches Kältemittel muss Propan nicht synthetisch hergestellt werden und ist unbegrenzt verfügbar.
  • Kosten: Anschaffung und Betrieb mit Propan sind nicht teurer. Staatliche Förderungen können die Anschaffungskosten sogar reduzieren. 

Wie sicher sind Propan-Wärmepumpen?

Auch wenn Propangas entflammbar ist, gelten R290-Wärmepumpen grundsätzlich als sicher. Grund dafür sind besondere Sicherheitsvorkehrungen – sowohl bei der Technik selbst als auch bei der Installation. Folgende Aspekte sprechen für die Sicherheit von Wärmepumpen mit Propangas:

  • Kältekreislauf ist hermetisch dicht und hat keine Berührung zum Wasserkreislauf
  • geringe Menge an Kältemittel im Einsatz
  • verpflichtende Sicherheitsabstände zu Kellertüren und Lichtschächten
  • Verdichter sind speziell so konstruiert, dass kein Propan entweicht

Propan-Prototyp von Frauenhofer Institut entwickelt

Propan unterliegt wie jedes Kältemittel speziellen Sicherheitsanforderungen. Im Fall von Propangas ist die Sicherheit sogar ganz besonders gründlich getestet worden. Das Fraunhofer Institut schaffte es 2019 mithilfe eines Prototyps, eine R290-Wärmepumpe zu konstruieren, die sehr wenig Kältemittel benötigt.

Geringe Kältemittelmenge für sicheren Betrieb

Bei einer Heizleistung von fünf bis zehn Kilowatt (kW), die für Einfamilienhäuser gebraucht werden, beträgt die Menge an Kältemittel für eine Wärmepumpe üblicherweise etwa 80 bis 90 Gramm. Eine Höchstmenge an 150 Gramm darf nicht überschritten werden, denn dann werden höhere Sicherheitsanforderungen gestellt. Der Prototyp des Fraunhofer Instituts benötigte pro Kilowatt Leistung nur 20 Gramm R290.

Wärmepumpen mit R290 auch für Innenräume geeignet

Auf Basis der Forschung des Fraunhofer Instituts war es möglich, Propan-Wärmepumpen für Privatanwender in Einfamilienhäusern zur Marktreife zu bringen. Dank belastbarer Sicherheitskonzepte und spezieller, neuartiger Wärmeübertrager sind Wärmepumpen mit R290 auch für Innenräume gut geeignet.

Viessmann Propan-Wärmepumpen für alle Leistungsbereiche

Dem Einsatz von Propangas als Kältemittel für Wärmepumpen sind heutzutage kaum Grenzen gesetzt. Propan-Wärmepumpen gibt es für den privaten Einsatz in allen Leistungsbereichen. Die gewerbliche Anwendung ist ebenfalls möglich. Viessmann hat mit der neuesten Generation der Vitocal Wärmepumpen (z. B. 250-A, 252-A, 150-A, 151-A und 250-AH) kompakte und leistungsstarke Monoblock-Wärmepumpen mit Propan als Kältemittel entwickelt, bei denen der gesamte Kältekreislauf in der Außeneinheit untergebracht ist.

Vorteile der Vitocal Propan-Wärmepumpen im Überblick:

  • Geringe Betriebskosten durch hohe Effizienz und Zuverlässigkeit
  • Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C 
  • bestehende Heizkörper weiter nutzbar; kein Umbau auf Fußbodenheizung nötig
  • Attraktives, hochwertiges Design von Innen- und Außeneinheit
  • Advanced Acoustic Design für geringe Betriebsgeräusche
  • geringe Aufstellfläche
  • Kältemittel R290 mit gerngem GWP 
  • Vorteilhafte Kombination mit bestehendem Brennwert-System (Vitocal 250-AH)
  • Einfache Bedienung per ViCare App
  • Geschlossener Kältekreislauf: kein Kälteschein für Installation erforderlich 

Wärmepumpen mit Propan sind optimal für Altbauten

Wenn es um die Heizungsmodernisierung geht, ist der Einsatz von R290 als Wärmepumpen-Kältemittel ein starkes Argument. Zumindest, was die Viessmann Luft/Wasser-Wärmepumpen der neuen Generation angeht. Mit diesen ist die Heizungsmodernisierung kein Problem. Entscheiden ist:

  • Die Monoblock-Wärmepumpen erreichen Vorlauftemperaturen von 70 Grad Celsius – selbst bei Außentemperaturen von minus 10 Grad Celsius.
  • Vorhandene Heizkörper können einfach und effizient weiter genutzt werden. Ein Umbau auf Fußbodenheizung ist nicht zwingend erforderlich.

Was für die neue Viessmann Wärmepumpe im Bestand spricht, fasst das folgende Video zusammen: 

Dämmung und große Heizflächen steigern Effizienz zusätzlich 

Propan-Wärmepumpen stehen den Umweltheizungen mit anderen Kältemitteln in nichts nach. Dennoch gilt: Ob ein sparsamer Betrieb etwa im Altbau sinnvoll ist, hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Stets vorteilhaft, wenn es um Wärmepumpen geht, sind:

  • eine ausreichende energetische Dämmung
  • die Kombination mit großen Heizflächen

Wichtig: Die neuen Wärmepumpen bieten die Chance, auch ohne Komplettsanierung und im Zusammenspiel mit älteren Heizkörpern effektiv betrieben werden zu können. 

Gute Planung ist wichtig bei Propan-Wärmepumpen 

Worauf es stets ankommt, ist gute Planung und sorgfältige Inspektion durch Fachpersonal. Dieses klärt alle Abhängigkeiten vor Ort und empfiehlt die nötigen Optimierungsmaßnahmen. Suchen Sie einen Installateur für Ihre neue Wärmepumpe? Dann werden Sie hier fündig: Installateur finden

Propan macht preislich keinen Unterschied

Ob bei einer Wärmepumpe Propan als Kältemittel Verwendung findet, macht hinsichtlich der Anschaffungskosten keinen Unterschied. Aktuell sind die Förderbedingungen für Propan-Wärmepumpen sogar besonders günstig: Es steht ein Bonus von 5 Prozent zur Verfügung. Alle Details finden Sie im Ratgeber zur Förderung der Wärmepumpe

Hinweis: Auch nach den Neuwahlen bleibt die Förderung der Heizung zunächst bestehen. Allerdings sind Änderungen durch die neue Bundesregierung zu erwarten. Starten Sie Ihr Projekt deshalb frühzeitig und sichern Sie sich jetzt noch die attraktive Förderung für Propan-Wärmepumpen!

Antworten auf Fragen zu Propan-Wärmepumpen

Propan-Wärmepumpen sind bei einer fachgerechten Installation nicht gefährlich. Richtig ist, dass das Gas entflammbar ist. Mögliche Risiken werden jedoch durch spezielle Sicherheitsanforderungen bei der Installation minimiert. Beispiele: 

  • Mindestabstände zu Gebäudeöffnungen
  • Keine Zündquellen in der Nähe 

Übrigens: Im Rahmen einer Wartung wird auch die Dichtheit der Anlage geprüft. 

Da die Technik einer Propan-Wärmepumpe optimal auf das Kältemittel ausgelegt ist, ist das Umrüsten werder möglich noch sinnvoll. Da bereits in Betrieb befindliche Wärmepumpen nicht von der F-Gase-Verordnung betroffen sind, ist das Umrüsten aber auch nicht notwendig. 

Wärmepumpen, die synthetische Kältemittel nutzen (z. B. R410A oder R134a), sind nicht grundsätzlich verboten. Nur neue Anlagen sind von der F-Gase-Verordnung betroffen. Alte Wärmepumpen dürfen weiter betrieben und gewartet werden. 

Da das Wärmepumpensystem hermetisch geschlossen ist, muss in der Regel nur sehr selten Kältemittel nachgefüllt werden. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es wie für die Wartung nicht. Ausgenommen sind Wärmepumpen mit einer Kältemittelmenge von mehr als drei Kilogramm. Bei diesen ist eine jährliche Dichtheitsprüfung vorgeschrieben.  

*Hinweis: Es besteht kein rechtlicher Anspruch auf staatliche Fördermittel. Der Umfang der Förderung hängt zudem von individuellen Gegebenheiten ab. So liegt der Basis-Fördersatz für Wärmepumpen bei 30 Prozent. Durch verschiedene Boni lässt sich dieser auf bis zu 70 Prozent erhöhen (Stand 05/2025). Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Förderung der Wärmepumpe
Die Förder-Garantie wird durch unseren Partner “Energiegestalter” erstellt und ist ausschließlich über Viessmann Fachpartner erhältlich. Abgesichert wird der ermittelte Fördersatz sowie die richtige Erstellung der BzA und BnD.
Alle Bedingungen zur Förder-Garantie finden Sie in den AGBs des Energiegestalters. Es gelten die Bedingungen der Förder-Garantie in der aktuellen Fassung. Die derzeit gültige Fassung finden Sie hier.