Solarpflicht – Eckdaten und Geltungsbereiche

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Bild © Nikifor Todorov / © Alexander Supertramp / Shutterstock.com

Solarpflicht: Was bedeutet sie und wo gilt sie?

Sich unabhängig machen von Preisschwankungen und Preisanstiege, Klimaziele erreichen, Ressourcen schonen, Energieautarkie – die Gründe, sich für regenerative zu entscheiden, sind vielfältig. Kostenfreie Umweltenergie der Sonne bietet ein großes Potential, was noch nicht in allen Bereichen ausgeschöpft ist. Die Bundesregierung setzt sowohl bei der Strom- als auch Wärmeerzeugung auf die Solarenergie als Teil der Strategie, um die Klimaziele in den kommenden Jahren zu erreichen. Deshalb sollen die Leistungen von Solarthermieanlagen und Photovoltaik (PV) um ein Vielfaches steigen. Ein Mittel dafür kann die gesetzliche Grundlage einer Solarpflicht sein. Aktuell gibt es sie deutschlandweit noch nicht, dennoch können erste konkrete Umsetzungen Anreiz für einen umfangreichen Ausbau sein. Erfahren Sie im Folgenden mehr zum aktuellen Stand einer Solarpflicht, zu den Plänen einzelner Bundesländer und mehr dazu, wie Sie unabhängig von einer gesetzlichen Solarpflicht mehr Sonnenenergie von Ihrem eigenen Dach nutzen können.

Wo gilt die Solaranlagen-Pflicht in Deutschland bereits?

Eine gesetzliche Grundlage für den verpflichtenden Einbau von vor allem Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung gibt es aktuell für ganz Deutschland noch nicht. Dennoch haben einige Bundesländer bereits entsprechende Vorgaben umgesetzt oder zumindest geplant. Die Ausgangssituation ist aktuell für solche Vorhaben auch sehr günstig, da das Angebot an PV-Modulen vielfältig ist und auch Mietmodelle durch das EEG 2023 für viele immer attraktiver werden. Welche Bundesländer bereits eine Solarpflicht haben und was im speziellen gefordert ist, zeigt die folgende Übersicht. 

Bundesland Das fordert die Solarpflicht
Baden-Württemberg Hier gibt es eine Pflicht zur Installation von PV-Anlagen bei Neubauvorhaben und bei grundlegenden Dachsanierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden.
Bayern Seit Januar 2023 gibt es eine Solarpflicht auf Dächern staatlicher Gebäude. Diese wir im März 2023 auf den Neubau von Industrie- und Gewerbebauten ausgeweitet. Ab Juli 2023 gilt sie für alle Nicht-Wohngebäude und ab Januar 2025 dann auch für alle Wohngebäude bei Neubau und vollständiger Dacherneuerung im Bestand.
Berlin In der Bundeshauptstadt verpflichtet das landeseigene Solargesetz private Eigentümer dazu, bei Neubauvorhaben sowie wesentlichen Dachsanierungen auf eine Solaranlage zu setzen. Erfüllen lässt sich die Solarpflicht hier auch mit Fassaden-PV-Anlagen oder Solarthermieanlagen.
Bremen Bremen hat zwar noch keine Solarpflicht beschlossen, diese aber umfassende geplant. Sie soll für alle Bauherren und Sanierer gelten. Im Bestand ist eine Solarstromanlage dabei im Zuge einer umfassenden Dachsanierung nachzurüsten.
Hamburg Der Stadtstaat verpflichtet Bauherren seit 2023 zur Installation einer Solaranlage. Ab 2025 soll die Photovoltaik dann auch bei vollständigen Dachsanierungen Pflicht sein.
Hessen Auch in Hessen gibt es eine Solarpflicht. Betroffen sind jedoch nur landeseigene Gebäude und neue Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen.
Niedersachsen Niedersachsen geht etwas langsamer voran und fordert Photovoltaikanlagen lediglich bei Neubauvorhaben mit überwiegend gewerblicher Nutzung ab 75 Quadratmetern Dachfläche. Darüber hinaus müssen Bauherren sicherstellen, dass sich Solaranlagen später nachrüsten lassen.
Nordrhein-Westfalen Hier gilt die Solarpflicht nur für geeignete neue Parkflächen mit mehr als 35 Stellplätzen. Diese müssen überdacht und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, wenn sie zu Nichtwohngebäuden gehören.
Rheinland-Pfalz Seit 2021 sind gewerbliche Neubauten hier mit PV-Anlagen auszustatten. Gleiches gilt für überdachte Parkplätze mit mindestens 50 Stellplätzen. Alternativ zur Solarstromtechnik erfüllen Sie die Solarpflicht hier auch mit Solarthermieanlagen. 
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein fordert den Einbau von Photovoltaikanlagen auf neuen und mindestens zu 10 Prozent sanierten Dächern von Nichtwohngebäuden sowie bei der Neuerrichtung von Parkplätzen ab 100 Stellplätzen.

In Brandenburg, Mecklemburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und im Saarland gibt es derzeit keine Pflicht zum Einbau einer Photovoltaikanlage. 

Pläne für mehr Solarenergie vom eigenen Dach

Eine bundesweite Solarpflicht gibt es noch nicht, aber es gibt bereits Pläne. Auch die Vor- sowie Nachteile werden diskutiert. Klar ist, dass der Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen in den kommenden Jahren vorangetrieben werden muss, um die Klimaziele zu erreichen. Neben öffentlichen und gewerblich sowie industriell genutzten Flächen werden die privaten Gebäude ebenfalls eine Rolle spielen müssen. Die Ausgestaltung einer Vorschrift beziehungsweise gesetzlichen Pflicht steht aber noch aus. Bislang liegt ein Entwurf für ein Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus von Solaranlagen zur Stromerzeugung auf Gebäuden (Solaranlagenausbaubeschleunigungsgesetz – SolarBeschlG) vor. Im Zuge der Ausgestaltung werden auch eine passende staatliche Förderung ebenso wie die Ausnahmen zu diskutieren sein.

Bereits jetzt lassen sich Photovoltaikanlagen und Stromspeichersysteme fördern – über das Programm 442 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ebenso über Fördertöpfe der Bundesländer. 

Eigenen Strom erzeugen und verbrauchen – jetzt selbst aktiv werden

Ungeachtet von Solarpflicht und Gesetzesentwurf können Sie bereits jetzt tätig werden und selbst auf die PV-Anlage setzen. Damit erhöhen Anlagenbesitzer nicht nur die Energieautarkie, werden unabhängiger von Preisschwankungen und externen Faktoren, sondern reduzieren ebenfalls den Ausstoß von CO2 und schonen Ressourcen, die für die herkömmliche Stromerzeugung genutzt werden. Mit einer Viessmann Photovoltaikanlage produzieren Sie Ihren eigenen Strom, den Sie am besten selbst verbrauchen. Denn ein Einspeisen von Solarstrom in das Stromnetz ist mittlerweile wenig attraktiv aufgrund einer stark sinkenden Einspeisevergütung. Aber auch dafür bietet Viessmann eine passende Lösung – einen Stromspeicher wie den Vitocharge VX3. Dies ermöglicht Ihnen, zwischengespeicherten Strom zu verbrauchen, wenn die Sonne mal nicht ausreichend scheint. Darüber hinaus lässt sich eine moderne PV-Anlage optimal mit einer Viessmann Wärmepumpe kombinieren, die einen Teil elektrische Energie benötigt, um aus Umweltenergiequellen wie Luft, Grundwasser und Erdreich Heizwärme zu erzeugen. Neben Komplettpaketen zum Kauf bietet Viessmann ebenfalls Lösungen zum Mieten an mit Viessmann Wärme+Strom.