Wohngebäude
Sonnenenergie

Mehrfamilienhaus in Barsinghausen

Dank einer kompakten Bauform und einem hohen baulichen Wärmeschutz beträgt der Jahresheiz­wärmebedarf des Mehrfamilienhauses nur 14 kWh/(m²a). Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nutzt zudem die Sonnenenergie zur Stromerzeugung.

Das Mehrfamilienhaus wurde aus vollmassiven Fertigteilwänden aus zementgebundenem Blähton errichtet und erhielt ein Wärmedämmverbundsystem. (Bild: © Dirk Wilhelmy, Stuttgart)

Auf einem Baugrundstück im Norden von Barsinghausen entstand ein Mehrfamilienhaus in Passivhausbauweise. Der Passivhausstandard bietet Vermietern eine wirtschaftliche Gebäudeunterhaltung mit überschaubaren Folge- und Wartungskosten während Mieter unabhängig von steigenden fossilen Rohstoffpreisen sind und so von geringen Nebenkosten profitieren. Mit dem Mehrfamilienhaus in Barsinghausen beweisen die Planer, dass sich der Passivhausstandard für den Geschosswohnungsbau hervorragend eignet. Der geringe Jahresheizwärmebedarf von nur 14 kWh/(m²a) wird über ein wartungsfreundliches Wohnungslüftungssystem mit effizienter Wärmerückgewinnung gedeckt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nutzt zudem die Sonnenenergie zur Stromerzeugung.

In dem nicht unterkellerten Mehrfamilienhaus entstanden 16 Wohneinheiten als zwei- bis drei-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 72 und 94 Quadratmetern. Alle Wohnungen sind Mietwohnungen, die durch den Bauherrn als Eigentümer vermietet werden.

Das Mehrfamilienhaus konzipierte der Architekt als dreigeschossigen Baukörper bei dem das oberste Geschoss als Staffelgeschoss ausgebildet ist. Um die für ein Passivhaus möglichst optimale Nord-Süd-Ausrichtung zu erreichen, ist das mehrgeschossige Wohnhaus parallel zur südlichen Grundstücksgrenze positioniert. Passivhauskonform hat die Nordfassade nur einen geringen Fensteranteil, während sich die Südfassade mit großzügigen Verglasungen zur Landschaft öffnet. Auf diese Weise optimiert die konsequente Öffnung des Baukörpers nach Süden die für den Passivhausstandard notwendigen passiven solaren Gewinne.

Die Photovolatikanlage auf dem Dach mit Solarmodulen Vitovolt 200 des Typs 250JB erzeugt eine Nennleistung von 27 kWp. © Dirk Wilhelmy, Stuttgart

Energiekonzept

Der Passivhausstandard des Wohnhauses bietet für den Vermieter die Möglichkeit, eine wirtschaftliche Gebäudeunterhaltung mit überschaubaren Folge- und Wartungskosten zu realisieren, während Mieter in Zukunft unabhängig von steigenden fossilen Rohstoffpreisen sein sollten. Aufgrund der kompakten Bauform und einem hohen baulichen Wärmeschutz beträgt der Jahresheizwärmebedarf des Mehrfamilienhauses nur 14 kWh/(m²a), den die Planer mithilfe eines Wohnungslüftungssystem mit Wärmerückgewinnung decken.

Photovoltaik

Auf dem Dach des Mehrfamilienhauses nutzt eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 27 kWp die Kraft der Sonne als regenerative Energiequelle zur Stromerzeugung. Die Photovoltaik-Module Vitovolt 200 von Viessmann erzeugen Strom aus Sonnenenergie mit einem Modulwirkungsgrad von 15,4 Prozent. Pro Photovoltaik-Modul sind 60 polykristalline Silizium-Zellen angeordnet. Das eisenarme getemperte Deckglas sorgt mit hohen Transmissionswerten für optimale Einstrahlungsergebnisse. Der mit der Photovoltaikanlage erzeugte Strom wird direkt an die Mieter verkauft, Ertragsüberschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist.

Warmwasser

Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral in jeder Wohnung über elektrisch betriebene Durchlauferhitzer.

Im Abstellraum jeder Wohnung ist leicht zugänglich das kompakte Lüftungsgerät Vitovent 300-W aufgestellt. (Bild: © Dirk Wilhelmy, Stuttgart)

Heizung und Lüftung

Der passivhauskonforme Jahresheizwärmebedarf von 14 kWh/(m²a) wird über ein Wohnungslüftungssystem mit Wärmerückgewinnung abgedeckt. In jeder der 16 Wohneinheiten übernimmt ein Wohnungslüftungs-System Vitovent 300-W die Lüftung. Es tauscht die Luft für ein angenehmes und gesundes Raumklima kontinuierlich aus und entfernt Geruchs- und Schadstoffe.

In der kalten Jahreszeit nutzt der leistungsstarke Wärmetauscher Vitovent 300-W bis zu 93 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärme zur Erwärmung der einströmenden Frischluft. Das integrierte elektrische Vorheizregister gewährleistet dabei den durchgängigen frostfreien Betrieb des Systems auch bei niedrigen Außentemperaturen. In der warmen Jahreszeit kann der Wärmetauscher des Vitovent 300-W über die integrierte, automatische Bypassklappe hingegen komplett umgangen werden. Durch diese temperaturgesteuerte Schaltung gelangt in der Nacht kühle Außenluft in die Räume und sorgt für angenehme Frische.

Das kompakte Lüftungsgerät Vitovent 300-W ist im Abstellraum jeder Wohnung aufgestellt und somit für Wartung und Pflege leicht zugänglich. Die Filter werden spätestens alle sechs Monate selbstständig durch die Mieter gewechselt. Der Wechsel ist schnell und einfach durchzuführen.

Autor: Katharina Ricklefs

Weitere Referenzen

Sonnenenergie

Baufeld 10 Hafencity Hamburg

Die Hafencity in Hamburg ist ein spannender und vielseitiger Stadtteil. Bereits bei der Planung des neuen Stadtteils setzt die HafenCity Hamburg GmbH auf Energieeinsparungen und Klimaschutz. Erfahren Sie mehr zu den Gebäuden des Baufeld 10 in Massivbauweise mit außenliegendem Wärmedämmverbundsystem und solar­thermischen Anlagen zur Brauchwasserbereitung.

Mehr lesen
Wohngebäude
Gas
Sonnenenergie

Aktiv-Stadthaus in Frankfurt

Bei der Realisierung des Aktiv-Stadthauses legten der Bauherr und die Planer viel Wert auf eine möglichst ökonomisch und ökologisch sinnvolle Bauweise.

Mehr lesen
Gewerbe
Gas
Sonnenenergie

Deutsche Börse Eschborn

Die Deutsche Börse Eschborn ist aufgrund ihrer nachhaltigen Gebäudekonzeption und Nachhaltigkeit LEED-Platin zertifiziert. Wärme und Strom liefern zwei Viessmann Blockheizkraftwerke (BHKW) Vitobloc 200, zusätzliche Gas-Brennwertkessel und eine Solaranlage des Typs Vitosol 200-F.

Mehr lesen
Wohngebäude
Gas

Apartimentum Hamburg

Die in weiß gehaltene Gründerzeitfassade des mehrgeschossigen Mehrfamilienhauses aus dem Jahre 1908 wurde grundlegend saniert.

Mehr lesen
Wohngebäude
Luft- und Erdwärme

Einfamilienhaus Baiersbronn

Ein Einfamilienhaus in Baiersbronn mit Einliegerwohnung wurde durch den Einsatz hocheffizienter Technik zum "Plusenergiegebäude". Heizung und Kühlung des Neubaus erfolgen mittels Wärmepumpe und Eisspeicher.

Mehr lesen
Gewerbe
Luft- und Erdwärme
Sonnenenergie

Leitec Gebäudetechnik GmbH Heiligenstadt

Die leitec® Gebäudetechnik GmbH versteht sich als energiebewusstes Unternehmen. Der Einsatz erneuerbarer Energien zur Schonung von Ressourcen und Umwelt ist Unternehmensphilosophie. Diese spiegelt sich im neuen Betriebsgebäude mit außergewöhnlichem Energiekonzept wider: Die von leitec® entwickelte Energietechnik wird in Zukunft mehr Energie produzieren als das Gebäude benötigt.

Mehr lesen