Die Abwärme eines Blockheizkraftwerks reicht im Sommer für Heizung und Warmwasser
Wenn irgendwo der Mensch im Mittelpunkt steht, dann ganz besonders im Krankenhaus, wo seiner Gesundheit die ganze Aufmerksamkeit von Ärzten und Pflegepersonal gilt. In Düren erleichtert die Fußgängerbrücke über einen kleinen Teich zum Haupteingang des St. Augustinus Krankenhauses manchem Patienten den Weg zur Behandlung.
Doch ohne zuverlässige Technik ist der Klinikbetrieb undenkbar. Strom und Wärme müssen kontinuierlich zur Verfügung stehen. Betreiber des St. Augustinus Krankenhauses ist die Caritas Trägergesellschaft West gGmbH, in deren Leitbild auch der verantwortliche Umgang mit Ressourcen und der sorgsame Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln verankert ist.
Caritas Trägergesellschaft West gGmbH
Die Caritas Trägergesellschaft West ist eine Einrichtung der katholischen Kirche und betreut fünf Krankenhäuser sowie drei Altenheime. Das St. Augustinus Krankenhaus in Düren verfügt über 287 Betten. Mehr als 500 Mitarbeiter sind beschäftigt. Die heutige Klinik war ursprünglich eine Stiftung des Papierfabrikanten Benno Schoeller aus dem Jahr 1896. Sie hatte den Zweck, alte und kranke Arbeiter der Firma und aus angrenzenden Ortschaften aufzunehmen und zupflegen.
Energie erzeugen und Kosten sparen
Mit der laufenden Modernisierung der vor mehr als 110 Jahren gegründeten Klinik geht auch eine kontinuierliche Erneuerung des Energiesystems einher. Durch langfristige Planungen wurde bereits vor zehn Jahren der Grundstein für eine zukunftsorientierte Energieversorgung gelegt, die sich bezahlt macht.
Herzstück der Anlage ist das 2011 installierte Blockheizkraftwerk Vitobloc 200 EM-140/207, das Strom und Wärme erzeugt. Zuverlässiger Dauerbetrieb zahlt sich aus Mit einer Laufzeit von mittlerweile mehr als 30 000 Stunden hat das Vitobloc Modul die Erwartungen der Anlagenbetreiber weit übertroffen.
„In der Planung hatten wir eine geringere Laufleistung angesetzt“, sagt Benjamin Weidner, technischer Koordinator. Stillstandszeiten beschränkten sich auf die notwendigen Serviceintervalle.
Jetzt sind im Sommer die konventionellen Bestandskessel quasi arbeitslos, da die benötigte Grundlast für Heizwärme und warmes Wasser ausschließlich durch das BHKW abgedeckt wird. Dabei handelt es sich lediglich um die Abwärme des Aggregats, die bei der Stromerzeugung anfällt. Dieser wird im St. Augustinus Krankenhaus selbst verbraucht.
Zahlen, Daten, Fakten, Argumente
● 1 x Vitobloc 200 EM-140/207 Leistung: 140 kWel/207 kWth
● Stromkosten durch BHKW um 60 000 Euro reduziert
● Durch selbst genutzten Strom wird die EEG-Umlage erstattet
● Abwärme aus BHKW reicht im Sommer zum Heizen und für die Trinkwassererwärmung
60 000 Euro Stromkosten weniger
Die Einsparung kann sich sehen lassen: Durch eigenen Verbrauch, die Erstattung der EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) und geringeren Bezug aus dem öffentlichen Stromnetz wurden seit der Installation rund 60 000 Euro eingespart. Mittlerweile hat die Caritas Trägergesellschaft West auch ihre anderen Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen mit effizienten BHKWs ausgerüstet.
Benjamin Weidner, Dipl.-Ing., M.Sc., Technischer Koordinator
„Bereits vor zehn Jahren wurde die konventionelle Heizungsanlagedes St. Augustinus Krankenhauses für den Bedarf des derzeit entstehenden An- und Neubaus ausgelegt. Durch die nachträgliche Ergänzung um ein Blockheizkraftwerk erzielen wir jetzt große Einsparungen bei den Energiekosten für Gas und Strom. Durch den selbst genutzten Strom wird uns außerdem die EEG-Umlage erstattet.“